Familienverband NAHODYL
Familienverband NAHODYL

 

 

 

Josef von Nahodyl geb. 3. 12. 1925 - 9. 10. 2016 (er legte 1946 seinen Adelstitel ab). Dichter, Philosoph und Theologe, veröffentlichte zahlreiche Gedichte im WDR, bearbeitete theologische Schriften wie z. B. das Buch "Der Priester in der Welt" (Josef Sellmayr, Regensburg 1953). Hier zwei Beispiele seiner Gedichte:

Sie riefen Jahwe.

Da erhob sich Jahwe.
Und das Gold des Denkens
 glitt von seinem Mantel.

Da türmte Jahwe sich auf.
Und das Silber der Taten
 glitt von seinem Hemd.

Da entschwebte Jahwe.
Und der Schmutz der Gebete
 glitt von seiner Nacktheit.

Sie riefen Jahwe.
Und niemand rief zurück:
 ichbinichbin. 

 

Gedicht ohne Überschrift

Mit rohen Christusgesichtern zog
der Jugend Ungnade durchs Land:
heilig verderblicher Sog,
 heilig tötende Hand.

 

Prof. Dr. Otakar Nahodil wurde am 1. 12. 1923 geboren. Seit 1945 studierte er in Prag, Sofia und Leningrad Ethnologie, vergleichhende Religionswissenschaft, Soziologie, Philosophie, Anthropologie, Kulturgeschichte und Orientalistik. 1949 promovierte er an der Karls-Universität in Prag mit einer Arbeit über die ukrainische Großfamilie in der Ostslowakei. Nach Promotion und Habilitation („Kultur der Urgesellschaft“) lehrte er Völkerkunde an der Karls-Universität Prag. Forschungsreisen führten ihn zu den muselmanischen Posnaken ins Rhodope-Gebirge (Bulgarien), nach Karelien, zu kaukasischen, transkaukasischen und mittelasiatischen Völkerschaften, nach Ägypten, Nubien und in den Sudan.
 1966 stellte er einen Auswanderungsantrag aus der Tschechoslovakei und ging mit seiner Familie nach Deutschland, er lehrte seit 1967 Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Lörrach, seit 1970 Völkerkunde an der Universität Freiburg, wo er seit 1972 außerordentlicher Professor war. An die Pädagogische Hochschule Freiburg kam er 1985.

Er hat zahlreiche Publikationen verfaßt, so die „Ceskoslovenska Etnografie“ (Prag, ab 1954), ,,Kultur und Humanität – Prolegomena einer Theorie und Kultur'', Bad Krozingen 1970; ,,Menschliche Kultur und Tradition – Kulturanthropologische Orientierungen'', Aschaffenburg 1971; ,,Stimmen der Völker – Essays'', Freiburg 1988 (der Titel dokumentiert Nahodils Verbindung mit Herder). 1983 wurde Prof. Nahodil mit einer Festschrift ,,Kultur und Tradition'' geehrt, die von Karl Macha (Universität München) herausgegeben wurde.
Ende 1988 ging Prof. Nahodil in den Ruhestand. Er starb am 4. 12. 1995 in seiner Heimatstadt Prag.

Sidonia Nahodil geb. Dedinová wurde am 14. 6. 1935 in Prag geboren. Sie war seit 1963 die Ehefrau von Prof. Otakar Nahodil und ging mit ihm 1966 nach Deutschland. Hier lebten beide in Lörrach bis zur Scheidung: 1993. Sidonia Nahodil zog nach München. Sie arbeitete als Redakteurin bei der Münchner Radiostation ,,Radio Free Europe“ und als Autorin. Sie veröffentlichte unter ihrem Geburtsnamen 1988 das Buch ,,Als die Tiere starben“, im Jahre 2000 den zeitgeschichtlichen Roman , „Edvard Beneš der Liquidator. Dämon des Genozids an den Sudetendeutschen und Totengräber der tschechoslowakischen Demokratie“ (dieses Buch wurde in 4 Sprachen übersetzt) und 2005 ,,Pyrrhovo vítezství Edvarda Beneše“ (,,Der Pyrrhussieg des Edvard Beneš“), welches in Deutsch und Tschechisch erschienen ist.
Aus einer Rezension des Buches ,,Edvard Beneš der Liquidator“ von Oberstudiendirektor i. R. Hans Heimrath: ,,In einem groß angelegten Rahmen, mit Rückblenden und Zeitsprüngen über ein halbes Jahrhundert, fokussiert Sidonia Dedina eine kurze Epoche von April/Mai bis Ende Juli 1945 (...) Dedina hält den Leser in einer Hochspannung, die sowohl durch die rasche Folge wechselnder Rückblenden als auch durch die meisterhaft gestalteten Dialoge des Liquidators mit seiner Clique zustande kommt“.
Sidonia Dedina heiratete wieder und lebte in München.

 

Die Moderatorin Anna Noe (Künstlername) von Hitradio N1 und Franken-TV entstammt unserer Familie. 

 

Baron Géza Árpád v. Nahodyl Neményi veröffentlichte Bücher zu denThemen "Germanische Mythologie", "Divination bzw. Esoterik" sowie "Adel".